Anna Barriball (*1972, Plymouth, GB) lebt und arbeitet in London. Nach Besuch der Falmouth School of Art (1991/92) hat sie ihren Bachelor an der Winchester School of Art (1992–95) und den Master of Fine Art am Chelsea College of Art in London (1999/2000) erhalten.
2013 hatte sie eine Einzelausstellung in der Villa Stuck in München und im Jahr zuvor in der Fruitmarket Gallery in Edinburg. Ihre Arbeiten waren kürzlich in Übersichtsausstellungen zur zeitgenössischen Zeichnung in der Albertina in Wien (Drawing Now) und im SMAK in Gent (The Bottom Line) ausgestellt sowie in der Ausstellung Apparitions, Frottages and Rubbings vertreten (Hammer Museum, Los Angeles und Menil Collection, Houston). 2018 hatte sie eine grosse Ausstellung im Centre Pasquart in Biel mit einem umfangreichen Ausstellungskatalog.

Im Zentrum der künstlerischen Praxis von Anna Barriball stehen die Zeichnung und das Arbeiten mit Papier. Zudem sind plastische Werke und Videoinstallationen Teil ihrer Praxis. Sie untersucht alltägliche, oftmals übersehene Objekte, so etwa Türen oder Fenster. Mit Graphit oder Silberfarbe stellt sie aufwändige Frottagen solcher architektonischen Elemente her, indem sie diese in situ Zentimeter um Zentimeter vorsichtig ins weiche Papier drückt, bis sich ihre Form und Textur auf dem Papier abzeichnen. Aufgrund dieses Vorgehens verfügen Barriballs Papierarbeiten über ein Relief, was ihnen eine gewisse skulpturale Qualität verleiht.
Genauso bilden Wände und Tür eine Grenze zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem, zwischen Innen und Aussen. Zudem wird das architektonische Fragment von Kontext und Funktion losgelöst, was es zu einer ambivalenten (skulpturalen) Form macht. Damit werden Assoziationen oder Erinnerungen an Gefühle geweckt, die mit bestimmten Raumsituationen in Verbindung stehen.


Quelle: 
Kunstmuseum Basel | Dr. Anita Haldemann

Bild:
Anna Barriball | Videostill Fruitmarket Gallery




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